Martina Scheuer
Der Hund mit den tausend Namen

Nun. Eigentlich heiße ich ja Mika. Diesen Namen habe ich im Tierheim bekommen und da er meinen Leuten auch gefiel, blieb es dabei. Aber so schön mein eigentlicher Name auch ist, im Laufe der Zeit kamen noch eine Menge dazu. Nein, tausend sind es sicher nicht (zumindest noch nicht), aber dieser Artikel brauchte eine passende Überschrift. 

Wie gesagt, im Laufe der Zeit habe ich viele Namen bekommen. Erstaunlich, wenn man bedenkt, daß ich in meinem früheren Leben nicht einen einzigen Namen hatte. Man nannte mich angeblich nur Drecksköter. Kaum zu glauben, wenn man weiss was ich bin – ein schöner Husky nämlich! Und Huskies sind niemals Drecksköter – NIEMALSNIENICHT – unter gar keinen Umständen! Aber nun denn. Das war in meinem alten Leben. Seit Anfang 2005 heiße ich eben Mika und irgendwie fällt meinen Leuten jeden Tag ein neuer Kosename ein.  

Da wären zum Beispiel Mika-Mann, Mika-Max, Mika-Maus, Miki-Maus, Schussel, Tollpatsch, Troll, Trolo, Rüpel, Captain Chaos, Master of Disaster, Stinkstiefel, Stinkebär, Stinkemann, Knubbelmann, Knubbelchen, Knubbelmeister, Hübscher, Brummbär, Schmusebacke, Schmusebär, Monsterbacke, Sabbermaxe, Zahnlückenjonny, Plüschpopo, Witzbold, Komiker, Meisterdieb, Macho, Lausbub, Bengel, Hektomat, Hibbel, Flummi, Wuselchen, Vielfraß, kleiner Mann, kleiner Prinz, Grünschnabel, Pimpf und Zwerg. All diese Namen beziehen sich entweder auf meine charakterlichen Eigenschaften oder auf meine optische Erscheinung. Nicht vergessen darf man den absolut zutreffenden Kosenamen Mika Blue Eyes, mit dem ich natürlich völlig einverstanden bin. 

Frauchen’s Favorit unter den Spitznamen ist allerdings Knödel oder Knödelchen. Nicht, weil ich so rund und dicklich bin. Im Gegenteil. Ich bin rank und schlank. Das möchte ich vorab gleich mal klarstellen. Schließlich ist auch ein Huskymann hin und wieder recht eitel.

Nein. Der Kosename Ködel hat seine eigene Entwicklungsgeschichte. Das kam so: in den ersten Wochen, nach meinem Einzug bei meinen Zweibeinern, habe ich mich ziemlich dusselig, unbeholfen und ungehobelt angestellt. Oft habe ich mir dabei selbst geschadet (wenn auch nicht ernsthaft) und meine Leute nannten mich deshalb (wenn auch nicht ernsthaft) und meine Leute nannten mich deshalb immer (ganz liebevoll) Blödmann oder kurz “Blödel”. Frauchen allerdings fand, daß Blödel doch etwas zu gemein ist und so wurde nach einigen Wochen daraus “Dödel”.

Wies dieser Name doch ebenfalls auf meine Dusseligkeit hin…..  Nach weiteren Wochen, als ich mich nicht mehr so “blöd und dusselig” angestellt habe und die Kosenamen Blödel oder Dödel gar nicht mehr so passend waren, nannte man mich Knödel. Tja und dieser, mit sehr viel Liebe ausgedrückte Kosename ist bis jetzt geblieben und mittlerweile so manifestiert, daß ich teilweise sogar darauf höre.  

Zugegeben, diese Namen hat sich fast ausschließlich mein Frauchen einfallen lassen. Besonders die, die etwas kitschig klingen. Herrchen distanziert sich von solchen Dingen und ist auch nicht ganz so kreativ (oder kitschig). Ist eben ein Kerl. 

Allerdings bin ich auch bei Frauchen in erster Linie Mika und werde auch als solcher gerufen, wenn man etwas von mir will. Besonders, wenn ich arbeiten muß oder dabei bin mal wieder etwas anzustellen….. 

So nun überlegt mal, wieviele Kosenamen euer tierischer Lebensgefährte so im Laufe seines Lebens bekommen hat.

Mika Beitragsende 

Liebe Grüße

Mika Blue Eyes alias Knödel(chen)

© Martina Scheuer