Die Wachhunde

Ronny im Tagebuch

Unser Schreibautomat, auch als Christa bekannt,
war leider für einigen Wochen erkrankt.
Zum Glück war es harmlos – jedoch unangenehm.
Und hinderte sie daran, mit uns rauszugeh’n.

Aber ehe wir anfingen uns deshalb Sorgen zu machen
fragte der Boss: Wollt ihr nicht mal mein Büro bewachen?
„Natürlich, das machen wir doch gerne, Boss.“
Und gleich am nächsten Morgen ging’s los.

Der Weg dahin war uns ja schon bekannt.
Wie hatte der Boss jetzt den Tag wohl geplant?
Zunächst gab es Frühstück – so lässt es sich leben.
Und er vergaß auch nicht, uns Wasser zu geben.

Dann meinte er, so gestärkt könnten wir jetzt alles bewachen.
Ja sehr gern – nur wie sollten wir das denn überhaupt machen?
„Was genau bedeutet BEWACHEN eigentlich?“
fragte ich Jaska – und sie fragte mich.

Das mussten wir erst mal genau überdenken
und deshalb unsere Schritte in den Pausenraum lenken.
Unter Tisch und Sitzbank dort kann man gut ruh’n.
Das sollen wir ohnehin nach dem Essen stets tun.

Also: Erst neulich diese Dogge, ein wahrer Riese
hatte doch geprahlt auf der Hundewiese,
mit finsterem Knurren und Zähnezeigen
ließen böse Zweibeiner sich vertreiben.

„Ach so, das also heißt es“ – und schon schliefen wir ein.
Der Boss könnte uns ja rufen, sollte irgendwas sein.

Nach gut zwei Stunden waren wir ausgeruht
und wollten mal schauen, was unser Boss denn so tut.
Da saßen zwei Fremdlinge in seinem Zimmer.
Das mit dem Bewachen, galt das immer?

Spontan entschieden Jassi und ich uns dagegen
und dafür, doch erst mal Konversation zu pflegen.
Ich kann gut heulen und Jassi wie ’ne Taube gurren.
Und wenn’s sein muss, können wir auch wie die Kätzchen schnurren.

Ronny wird gekrault

Die Besucher waren von uns ganz entzückt.
Wir wurden bewundert, gekrault und gedrückt.
So setzte sich das bei den meisten Kunden fort.
Ich muss sagen, das Büro ist kein übler Ort.
Und bei den Leuten, die wir nicht so toll fanden
hieß unser Motto: Einfach wie Luft behandeln.

Für unsere Geschäfte ging‘s in den Wald in der Nähe.
dort gibt es außer Bäumen auch Hasen und Rehe.
Wir blieben jedoch an der Leine und durften nur schauen.
In diesem Punkt hat der Boss zu uns nicht wirklich Vertrauen.

Doch abends fuhren wir immer auf die Hundewiese zum Toben.
Also da müssen wir ihn wirklich mal ganz doll loben!

Jaska kommt aus dem Wasser

Am ersten Abend hat er Christa lachend erzählt,
welche Alternative wir zum BEWACHEN gewählt.
Wir schmusen die Eindringlinge nach Huskyart schachmatt,
was natürlich auch eine Präventivwirkung hat.

Doch keine Sorge, Boss! Tritt wirklich der Ernstfall mal ein,
dann können wir auch ganz fürchterlich böööse sein!!!

Jaska grinst© Christa Burow