Andrea Feder
Tara – Nachwehen eines Pflegehundes
Dass wir sie alle vermissen, brauche ich sicherlich nicht zu erwähnen. Mir
geht es ja sowieso erst dann wieder gut, wenn ich die Rückmeldung kriege:
Hund geht es gut. Im Falle von Tara hatte ich ziemliche Magenschmerzen.
Naja, und jedes Rudelmitglied hat ja schließlich so seine Funktion – so auch Tara.
War ja ungemein praktisch, dass ich abends ins Bett konnte und trotz allem
musste mein 15jähriger pünktlich heimkommen!!! Ein Vorbeischleichen an Tara
war für Josh unmöglich – sie hat immer gebellt, wenn er nachhause kam, egal
ob bei Tag oder Nacht! Na und Josh hat schon moniert, dass er nicht einmal zu
spät kommen darf.
Also: Tara ist ersten Abend weg. Josh ruft an und fragt, ob sein Freund bei
ihm pennen kann… Null Problemo. Die Jungs sind auch pünktlich zuhause! Man
werkelt natürlich noch am PC. Um 23.00 Uhr MUSS ich ins Bett, schließlich bin
ich seit 5.30 Uhr auf den Beinen. Zum Schluß noch die eindringliche Ermahnung:
„Aber um 2.00 Uhr ist definitiv Schluss, weil morgen Hockeyturnier ist“.
„Jaja“ die Antwort! Ich schlummere gemütlich dahin und werde um 1.30 Uhr
wach….Todenstille im Haus und alles stockdunkel. Erster Gedanke: Seltsam,
sonst muß man zwei oder dreimal aufstehen und erneut sagen, jetzt ist
finito. Zweiter Gedanke: Tara ist nicht mehr da…
Ich glaube, es war nur ein Bruchteil an Sekunden – sagte mir mein Blutdruck
jedenfalls – bis ich vor dem Bett stand. Dachte echt, die Bande hat sich
rausgeschlichen und nutzt es aus, nachts noch mal auf Rolle zu gehen…An
Tara wären sie ja niemals vorbeigekommen.
Allerdings musste ich feststellen, daß man trotz meiner Unterstellungen
friedlich schlummerte… Der Schulalltag hatte wohl zeitig seinen Tribut
gefordert…
Tja, manchmal sind Pflegehunde „anstrengend“, und trotzdem
„bedanken“ sie sich auf ihre Weise….
Ich werde Taras Pfotenabdruck wohl noch lange vermissen!!!
© Andrea Feder